VUKUF-U ADEDİ
‚Man achtet auf die Zahl beim Zikir‘. Der Verehrte Bahaeddin Nakşibend erklärt die Wichtigkeit des Zählens beim Zikir. Wenn man beim Zikir auf die Zahl und die Regeln achtet, werden die weltlichen Ideen und Besorgnisse aus dem Herzen verbannt.
Auf dem Weg ‚Hadschegans‘ geht es bei ‚Vukuf-u Adedi‘ nicht um die abstrakten Zahlen, sondern um die konkreten Zahlen, die die gewisse Tiefe des Zikirs mit sich bringen. Man erwähnt in einem Atemzug 3,5,7 bis 21 mal den Namen Allahs. Wichtig ist, dass das Zikir mit einer ungeraden Zahl endet.
Der Verehrte Hodscha Alaeddin Attar:
- Es geht natürlich nicht um die Zahlen beim Zikir, sondern um den Sachverhalt eines Zikirs, das man mit Behagen und mit Bewußtsein macht. Wenn man diesen Sachverhalt nicht hat, ist das Zikir mit hohen Zahlen unnötige Bemühung. Beim Zikir mit den Worten Tevhid erscheint eine himmlische Ekstase. Bei den Worten der Verbannung ‘La ilahe’ („Es gibt keine Götzen“) taucht man in das Nichtvorhandensein ein und bei den Worten des Beweises ‘illallah’ (‘es gibt nur Allah’) erscheint die geistliche Ekstase.
Der Verehrte Şah-ı Nakşibend:
‚Vukuf-u Adedi‘ ist die erste Stufe der Ledünwissenschaft.
Der neue Mürid bekommt durch ‚Vukuf-u adedi‘ die ersten Zeichen von Befugnismacht und geistlicher Ekstase.
Nämlich der Verehrte Alaeddin Attar sagte:
- Es ist so ein Zustand und Sachverhalt, dass die Ledünwissenschaft damit beginnt. Der Anfangspunkt der Ledünwissenschaft liegt in ‚Vukuf-u Adedi‘, in dem sich die Einzigkeit Allahs und das Geheimnis der Einzigkeit preisgibt. Die Einzigkeit (Vahdet) ist im Zikir ein Glied von weiteren Zahlen.
Zwei Verse:
Sichtbare Vielfalt ist bloß äußere Erscheinung.
Die Wahrheit der Erscheinung ist nichts anderes als Eins.
Eine Strophe:
Vielfalt ist mit sich eine Einheit.
Lass! Dasein Eins sagen
Was du auch Zwei siehst
Wisse es! Es ist bloß Eins.
Eine Strophe:
Nach Konfession der Wahrheitskenner:
Sind alle Zahlen in Eins
Auch die Zahlen vermehren sich aber!
Die Wahrheit bleibt trotzdem Eins.
Auf der ersten Stufe der Ledünwissenschaft erreicht man durch ‚Vukuf-u Adedi’ dieses o.g. Verständnis. Wer also Allah näher steht, bekommt von Allah das Verständnis der Ledünwissenschaft. Die Ledünwissenschaft bekommt man nicht durch den Verstand, durch den Beweis und durch die Beobachtung. Im Koran wird HIZIR gelobt, weil er die Ledünwissenschaft besitzt.
Der Unterschied der Ledünwissenschaft zur Wissenschaft der Nähe ist, dass die Wissenschaft der Nähe die Eigenschaften von ‘Allah an sich’ wahr nimmt, die Ledünwissenschaft begreift den Sinn und die Weisheit durch Inspiration und Eingebung.