HODSCHA İMADÜLMÜLK

Er war der Schwager des Verehrten Hoscha Ubeydullah Taşkendi.

Der Verehrte Hodscha Ubeydullah Taşkendi:

- Hodscha İmadülmülk kam nach Taşkent, um meinen Vater zu besuchen. Er war unser Gast. Es war späte Nacht. Die Hausdiener schliefen. Ich und ein Kind blieben wach. Ich sollte auch längst im Bett sein. Mein Großvater und der Verehrte Hodscha İmadüddin waren überrascht wegen meines Interesses. Sie unterhielten sich und ich hörte von Weitem zu. Hodscha İmadüddin sagte: „Zielgerichtet zu sein ist höher als alle Zustände und Wundertaten.“

Es war ein türkischer Scheich mit dem Namen Mevlana Misafir. Der Verehrte Hodscha Ubeydullah unterhielt sich in seinen Anfängen mit ihm. Eine zeitlang teilten sie sich eine Zelle und später kam er zu Mevlana Şaş. Er traf sich mit dem Verehrten Hodscha Ubeydullah wieder. In der Zeit kam der Hodscha İmadüddin zu ihnen und verlangte vom Hodscha, dass er den Orden als Führer leiten sollte. Der Verehrte Hodscha antwortete so: „Versuchen sie zuerst, das geistliche Dasein zu erlangen. Erst dann können wir über den Orden sprechen.“ Er gab dem Hodscha İmadülmülk drei Tage Zeit.

Der Verehrte Hodscha Ubeydullah Taşkendi:

- Drei Tage lang sah ich ihn und der Hodscha İmadüddin sah mich auch. Aber er zeigte kein Interesse. Ich natürlich auch nicht. Ich fragte Mevlana Misafir: „Warum sagte er nicht, dass er das geistliche Dasein hat?“ Der Mevlana Misfir sagte: „Was ist das geistliche Dasein?“ Ich wunderte mich, dass er von der Terminologie nichts wusste. Ich sagte ihm: „Das geistliche Dasein bedeutet, nach geistlichem Dasein gewillt zu sein.“

In der Terminologie der Tasavvufkenner bedeutet das geistliche Dasein die zweite Geburt. Es ist der Prozess, in dem der Mürid sich von materiellen und weltlichen Bindungen loslöst und sich rettet. Der Verehrte Jesus sagte: „Wer nicht zwei Mal geboren ist, kann nicht in die Welt der Engel kommen.“ Es ist selbstverständlich, wenn man das geistliche Dasein hat, braucht man keinen Orden. Der Verehrte Hodscha meinte, man sollte Bedürfnisse und Verlangen nach dem geistlichen Dasein haben und sich dafür bewerben. Wenn einer vom geistlichen Dasein spricht, heißt es, ein Licht fällt in sein Herz. Wenn das nicht der Fall ist, hat man kein Verlangen nach dem geistlichen Dasein.