ÜBER DIE WORTE DER GROSSEN

Über die Weisheit der Worte des Verehrten Ali „Das sichere Wissen vermehrt sich in jedem Moment, aber die eigentliche Bedeutung zu entdecken, ist unmöglich.“ Man erzählte über diese Worte:

- Die Aufklärung dieser Worte war keinem möglich gewesen. Was die Forscher von diesen Worten verstanden, war der Sachverhalt: „‘Allah an sich‘ wird durch die tiefe Frömmigkeit der Eigenschaften auf der weltlichen Ebene in Erscheinung treten. Man kann sich nähern, aber erreichen kann man ‚Allah an sich‘ nicht.“

Er nahm die Worte „Sohbet sollte mit Allah sein“ und erzählte:

- Das gemeinte Ziel des Sohbets ist die Zufriedenheit und das Kundigsein. Die Beiden gehören zu einem Sohbet. Die Sohbetteilnehmer sollten sich gegenseitig als kundig betrachten. Der gegenseitige Austausch der Gefühle geschieht auf der Ebene der angeborenen Eigenschaften ‚Gut und Böse‘ (Cemal und Celal). Der Mensch hat einen Anteil an allen denkbaren und undenkbaren Eigenschaften. Die eine Eigenschaft ist von ‚Allah an sich‘, Allah hat keine vergangene Ewigkeit und keine zukünftige Ewigkeit. Allah ist in der Endlosigkeit als ‚Allah an sich‘ immer bereit. Die Zufriedenheit und das Kundigsein ist wie ein Tropfen im Ozean oder wie ein Teilchen in der Sonne. Das Licht der Zufriedenheitssonne Allahs erleuchtet den Spiegel der Erscheinungen. Die Aufgabe eines Menschen besteht darin, dass er seinen Zustand ständig beobachtet. Über die negativen oder positiven Erscheinungen, die er erfährt, muss er wissen, dass alle Erscheinungen von Allah kommen und dass er keinen Anteil an diesen Erscheinungen hat. Der Verehrte Scheich-ül Islam,Hodscha Ubeydullah Ensari. sagte: „Das ‚Verstehen‘ bedeutet, seinen Lehrmeister zu erkennen.“

Der Autor von ‚Rinnsal‘:

- Einige Große berühren den geheimnissvollen Punkt, den eine Gruppe von Menschen (Hadschegans) mit der Reife erreicht hat. Auf diesem Punkt bzw. auf dieser Stufe erreichen die Menschen weitere Reifeprozesse nur mit einem Atemzug, für den man normalerweise ein lebenlang arbeiten müsste. Man erklimmt weitere Stufen der Reife, für die man unter normalen Umständen ein ganzes Leben gebraucht hätte. Es gibt eine berühmte Geschichte darüber. Einige Menschen aus dieser Gruppe wurden an den damaligen Herrscher als Ketzer verpetzt. Die Petzer behaupteten auch noch, dass diese Gruppe Menschen das Volk in die Ungläubigkeit führen würde. Aus diesem Grund sollte man diese Gruppe Menschen vernichten. Dem Herrscher haben die Petzer auch noch erzählt: „Wenn man diese Gruppe von Menschen umbringt, schafft man die abergläubische Konfession ab und der Herrscher würde durch diese gute Tat richtig belohnt.“ Daraufhin ließ der Herrscher diese Gruppe Menschen versammeln und gab dem Henker den Befehl, dass ihre Köpfe einzeln abgeschlagen werden sollten. Der Henker nahm einen aus der Gruppe und wollte ihm den Kopf abschlagen. In dem Moment trat ein Anderer vor und bettelte den Henker an, dass zuerst sein Kopf abgeschlagen werden solle. Der Henker nahm ihn vor, um seinen Kopf abzuschlagen, dann trat aber ein Anderer vor und sagte: „Zuerst sollten Sie meinen Kopf abschlagen. Ihn können sie nach mir enthaupten.“ Der Henker nahm sich ihn vor. Dieses mal sagte ein Anderer: „Bitte,bitte, schlagen sie zuerst mir den Kopf ab. Danach können sie ihn enthaupten.“ Der Henker wunderte sich und fragte: „Was für merkwürdige Menschen ihr seid. Ihr reißt euch regelrecht darum, als erstes enthauptet zu werden. Warum wollt ihr denn so schnell sterben? Welches Geheimnis steckt dahinter?“ Sie erzählten: „Wir sind auf der Stufe, auf der man mit jedem Atemzug die Reife erreicht, die man durch lebenslange Arbeit nicht bekommen kann. Jeder möchte als erstes sterben, damit die Anderen weitere Reifestufen erreichen können.“ Der Henker wunderte sich noch mehr und benachrichtigte den Herrscher. Der Herrscher beauftragte die Richter der Scharia und sagte: „Untersuchen sie diese Menschen und stellen sie fest, ob sie gegen die Scharia verstoßen oder nicht.“ Die Richter der Scharia entschieden, dass die Menschen aufrichtige hohe Persönlichkeiten waren. Daraufhin sagte der Herrscher laut: „Wenn diese Menschen Ketzer sind, dann gibt es auf der Welt keinen treuen Diener mehr“. Der Herrscher beschenkte die Menschen und ließ sie frei.

Der Verehrte Hodscha erzählte über das Thema: „Wenn ein Mann hundert Goldstücke als Kapital hätte und mit diesem Kapital Handel treiben würde, wenn er sein Kapital auf hunderttausend Goldstücke erhöhen würde, wäre sein Gewinn entsprechend hoch. Wenn man von diesem erhöhten Gewinn bzw. Anteil kein Nutzen zieht, beginnt man mit dem Verlustgeschäft. Der Gewinnverlust überragt das Kapital mehrfach.“

Er erzählte:

- Der Zustand ‚In sich einzutauchen‘ und ‚Sich zu verausgaben‘ ist kein Grund, auf geistiger Ebene auf eine höhere Stufe zu kommen. Das Weiterkommen auf geistiger Ebene hängt von den Handlungen (guten Taten) ab. Mit dem ‚in sich eintauchen und sich verausgaben‘ bleibt man von den Handlungen fern. ‚In sich eintauchen und sich verausgaben‘ ist ein Sachverhalt, der zur Heimat des Jenseits zugehörig ist, und vielleicht erlebt man dadurch ein kleines Zeichen des Jenseits auf dieser Welt. Wäre es auf der Welt nicht schon sichtbar gewesen, so könnte es im Jenseits noch mit der ganzen Reife in Erscheinung treten. Aus dem Grund teilen die Großen mit, dass die Großen diese Zustände (in sich eintauchen, sich verausgaben) hinter sich gelassen haben.

Er erzählte:

- Die Worte des Verehrten Scheich Muhammed Parisa tragen einen tieferen Sinn: „Das eigentliche Zikir tritt durch das ‚Allah an sich‘ zu ‚Allah an sich‘ in Erscheinung. Die Würde der Spracheigenschaft eines Dieners bedient diesen Prozess. Bis dieser Sinn seinen Platz im Herzen bekommen kann, muss man sich lange mit den Zikirübungen beschäftigen. Wenn man diese Stufe erreicht hat, sollte man diesen Anteil, für den man lange gearbeitet hat, loswerden. Erst dann erhält man die Güte Allahs.

Er erzählte:

- Die Großen sagten: „Der Weg zu Allah wird nicht durch die Macht des Dieners, sondern durch dessen Hilflosigkeit eröffnet.“ Die Hilflosigkeit bedeutet, „dass Allah nur durch Allah zu erfahren ist“. Das Ziel ist, diese Wahrheit zu verstehen. Mit anderen Worten gehört die Meisterhaftigkeit in diesem Prozess nicht dem Menschen. Was bei einem Menschen in Erscheinung tritt, gehört auch nicht dem Menschen. Man müsste sich begreiflich machen, dass der Mensch nur die Gestalten des Wissens Allahs wiederspiegelt. Der Mensch ist also nichts anderes als ein Spiegel. Trotz alledem ist die Hilflosigkeit kein Hindnernis für die Meisterhaftigkeit. Einige haben diese Hilflosigkeit, die über den Wissenschaften steht, als Unwissenheit bezeichnet. Diese Ansicht ist völlig falsch. Diese Hilflosigkeit ist keine einfache Unwissenheit. Diese Hilflosigkeit steht über den Wissenschaften.

Er erzählte:

- Nach den Worten des Verehrten Scheich Ebubekir Vasıti über ‘Vereinigung und Trennung’: In der Handlung sein eigenes ICH zu sehen, ist die Trennung. Wer diesen Sinn spürt, ist gerettet. Wer diesen Sinn mit Genuss begreift, ist vor denen in Sicherheit, die sich im Chaos befinden.

Er erzählte:

- Die Großen haben über das Thema ‚Summe - Cem‘ und ‚Summe der Summen - Cemül Cem‘ gesagt: „Die Summe ist: Seins gehört ihm, deins gehört dir. Die Summe der Summen ist: Seins gehört auch dir oder seins ist auch deins.“