MEVLANA NİZAMEDDİN HAMUŞ

Er war der engste Anhänger des Hodscha Alaeddin. Als der Mevlana Nizameddin in der Nähe von Buhara studierte, sah er in einem Sohbet der Gelehrten den Verehrten Hodscha Bahaeddin Nakşibend. Später erreichte er das Sohbet des Verehrten Alaeddin Attar.

Er erzählte:

- Bevor ich den Verehrten Hodscha Alaeddin erreicht hatte, befand ich mich in der Enthaltsamkeit und im Kampf gegen mein Nefs. Durch die Enthaltsamkeit erlebte ich einige Wunder. Ich ging bei den Mescids vorbei, doch sie waren abgeschlossen. Als ich die Absicht hatte, in das Mescid hineinzugehen, öffnete sich die Tür von selbst. Ich erlebte viele ähnliche Wundertaten. Als ich hörte, dass der Verehrte Hodscha Alaeddin gekommen ist, bin ich sofort hingegangen, um ihn zu sehen. Zuerst traf ich den Mevlana Said. Er sagte zu mir: „Wie ich sehe, sind sie sauber. Sind sie immer noch nicht so weit, Sauberkeit und frommes Verhalten abzulegen ?“ Dieser Worte kamen mir äußerst unangenehm und widerlich vor. Als ich vor den Verehrten Hodscha trat, kamen mir die gleichen Worte wieder zu Ohren. „Wie ich sehe, sind sie sauber. Sind sie immer noch nicht so weit, Sauberkeit und frommes Verhalten abzulegen?“ Dieses Mal jedoch kamen mir diese Worte weder unangenehm noch widerlich vor. Diese Gefühle, die ich bei der ersten Anrede empfand, waren verschwunden. Mit der Gnade Allahs hatte ich die Ehre, in den Dienst einzutreten.

Ein Weggefährte des Ordens erzählte:

- Eines Tages, als wir vor Mevlana Hamuş saßen, ging eine hübsche Dienerin vorbei. Ich hatte so einen Gedanken: ‘Ob der Verehrte Mevlana seine Dienerin wohl unter Befugnismacht hält?’ Der Verehrte Mevlana antwortete sofort: „Halte dein Herz sauber. Der Freund Allahs weiß, was in deinem Herzen vorgeht. Allah weiß es jedoch am Besten. Bei Allah! Seit 40 Jahren hatte ich keine Pollution. Der Grund dafür ist: Eines Tages kam eine Gesellschaft aus der Seelenwelt zu mir. Sie sagten mir, ich solle aufpassen, dass ich keine Pollution erlebe. Bei jeder Pollution würde ich Stufe für Stufe zurückfallen. Aus dem Grund achte ich seit 40 Jahren darauf. Seit 17 Jahren brauchte ich kein Ganzwaschritual (Gusul).“ Der Mevlana Nizameddin Hamuş war verheiratet.

Der Verehrte Hodscha Ubeydullah Taşkendi:

- Der Verehrte Mevlana Nizameddin Hamuş war in der Anmut und der Schönheit beinahe vollkommen. Er wurde schnell von der Moral und von dem Zustand der Menschen beeinflusst. Er versuchte immer, farblos zu bleiben. Er war tatsächlich so. Bei keiner Handlung eignete er sich irgendein persönliches Gehabe an. Wenn er wundervolle Sachen hervorbrachte, sagte er: „Es ist der Verdienst und die Eigenschaft von soundso.“ Diese Art von Menschen sind der Spiegel des reinen Herzens und das ‘Ich’ ist für sie so rein, dass sie von dem Nefs befreit sind und keinen Anspruch auf das ‘Ich’ haben. Was auch immer von diesen Menschen erscheint, das Nefs hat keinen Anteil daran. Die Erscheinungen dieser Menschen sind wie ein Echo. Wenn eine Erscheinung den Glauben und den Islam beinhaltet, heißt es ‘Ein wissenschaftliches Verhältnis ist erschienen.’ Wenn eine Erscheinung die Verliebtheit und die Liebe beinhaltet, heißt es ‘das Verhältnis der geistlichen Ekstase ist sichtbar geworden.’

Der Verehrte Hodscha Ubeydullah:

- Der Verehrte Mevlana Nizameddin Hamuş war unser Gast in Taşkent. Dieser Besuch war für uns ein Segen. Wir bewirteten ihn entsprechend. Eines Tages saßen wir vor seinem Audienzort. Er sagte: „Oh, mir ist eine Last auferlegt worden. Ich glaube, Soundso kommt.” Er nannte den Namen eines Geschäftsmannes aus Şaş. Durch den Schmerz der Last begann er mit seiner Gebetskette (Tesbih) “La havle” (Allah Allmächtiger) zu sagen. Etwas später kam die genannte Person. Der Verehrte Mevlana sagte ihm: „Willkommen! Treten sie näher. Ihr Verhältnis kam vor Ihnen.”

In der Ahnenreihe ‚Hadschegans‘ nannten die Heiligen den Weg und die Gemütsart der Menschen ‚Verhältnis‘ (Nisbet). Alles, was aus dieser Welt geschieht, ist durch die heiligen und entsprechenden Namen sichtbar. Die Gegenstände und die Geschehnisse haben den Geruch des menschlichen Daseins nicht bekommen. Nach dieser Regel existieren die Gegenstände und Geschehnisse für sich selbst nicht. Aus dem Grund sind die guten und bösen Erscheinungen je nach Bedeutung für die Menschen relativ und anteilmäßig. Sie sind die heilige Wahrheit. Nach Allahs ewiger Wissenschaft erscheinen diese Wahrheiten Stufe für Stufe. Bei der Enstehung der Erscheinungen sind die Eigenschaften und ‚Allah an sich‘ nicht einem selbst zugehörig. Es ist immer verhältnismäßig. Aus dem Grund nennen die Großen den Weg und die Gemütsart der Menschen ‚Verhältnis‘ (Nisbet).

Wie der Verehrte Hodscha Ubeydullah uns mitteilte, war der Verehrte Nizameddin Hamuş 90 Jahre alt. Bis zu seinem Lebensabend konnte er mit den Menschen, deren Gemütsart und Weg nicht zu ihm passten, nicht zurecht kommen. Wenn er so einen Menschen von Weitem sah, sagte er: “Da kommt Soundso. Er bringt mir eine Last. Seine Last könnte mich verwüsten. Geht hin und findet eine Entschuldigung, damit er zurückgeht.”

Der Verehrte Hodscha Ubeydullah fügte hinzu:

- Ich war einmal in seiner Gesellschaft. Es gab in Taşkent jemanden mit dem Namen Scheich Serac. Er kam plötzlich durch die Tür und setzte sich sofort hin. Der Verehrte Mevlana schaute ihn an und sah in seinem Gesicht die Enthaltsamkeit. Er freute sich über diesen Scheich. Aber ich wusste, dass dieser Scheich Serac mich und die Mürschids leugnete und einen schlechten Charakter besaß. Er war nur etwas enthaltsam. Ansonsten war er jedoch hochnäsig und hielt sich für etwas Besseres. Als Mevlana ihn freundlich empfing, dachte ich in mir: „Gleich wird er die innere Welt des Scheichs entdekken.“ Bevor ich meine Gedanken zu Ende führen konnte, sagte Mevlana zu dem Scheich Serac wie eine Mahnung: „Steh schnell auf und geh! Bleib nicht in unserer Gesellschaft.”

Hodscha Ubeydullah:

- Eines Tages bekam der Verehrte Mevlana starke Herzschmerzen. Man suchte nach Gründen dieses Schmerzes und fand den Grund. Seine Söhne aßen unreife Äpfel. Eines Tages, als der Verehrte Mevlana unser Gast war, kam die Nachricht, dass er Beschwerden hätte. Ich ging ihn sofort besuchen. Wie ich sah, machte man Feuer und zog ihm mehrere Wolljacken an. Der Mevlana fror. Seine Zähne klapperten vor Kälte. Die Menschen um ihn wollten ihn wärmen. Eine Stunde später erfuhren wir, dass ein enger Anhänger des Verehrten Mevlana an einer Wassermühle, während er den Weizen mahlen wollte, durch einen Unfall ins Wasser gefallen war. Es war Winter. Er war klatschnass und erkältet. Er kam mit seiner nassen Kleidung zur Tür herein und erzählte kurz in zwei Sätzen, was geschehen war. Der Verehrte Mevlana sah ihn und warnte sofort: „Lasst mich! Ihr sollt ihn trocknen und erwärmen. Ich wurde von ihm angesteckt.“ Als man dem Derwisch neue Kleidung und eine warme Jacke anzog, ging das Kältegefühl des Mevlana weg.

Eines Tages saßen wir vor dem Audienzort des Mevlana. Der Verehrte Mevlana hatte ein Buch in seinen Händen. Plötzlich fing er an zu weinen. Wie ein Sturzbach flossen die Tränen aus seinen Augen. Er sagte: „Was ist mit mir los? Bin ich etwa zu meinem Anfangspunkt zurückgekehrt?“ Dieser Zustand gehörte eigentlich einem neuen Mürid, der in der Gesellschaft anwesend war. Der Zustand dieses Mürids wurde auf den Verehrten Hodscha übertragen.

Mevlana Sadeddin Kaşgari:

- Der Verehrte Mevlana Nizameddin Hamuş bekam einen Pickel am Zeh. Dieser wurde zu einer Eiterbeule. Er befahl einem Derwisch, dass er eine Pikkelsalbe bringen solle. Man trug die Salbe auf die Eiterbeule auf. Etwas später sagte er: „In meinem Gehirn ist so ein Zustand wie bei einem Opiumbenutzer. Sag bloß! Kann es sein, dass die Salbe Opium enthält?“ Der Derwisch, der die Salbe gebracht hatte, bejahte. Sofort wischte der Mevlana die Salbe von seinem Zeh.

All das geschah auf Grund seiner reinen, polierten Seele, die wiederum von Menschen beeinflusst wurde.

Der Verehrte Mevlana Nizameddin:

- Eine große Persönlichkeit aus Semerkant, ein verbundener Anhänger, wurde krank und lag am Sterbebett. Seine Kinder und die Verwandtschaft flehten mich an, ihn aus seiner Krankheit zu retten. Ich konnte nicht Nein sagen. Ich sah mir den Kranken an und musste mich mit meiner Geistlichkeit dem Kranken zuwenden und ihn mir zu eigen machen. Es gab keine andere Lösung. Ich tat es und der Kranke wurde gesund. Später beschuldigte er uns. Diese Beschuldigung führte zum Verrat. Der Kranke, dessen Seele ich mir zu eigen machte und den ich heilte, unternahm nichts gegen die Beschuldigung. Mein Herz war gekränkt. Ich ließ ihn aus meinem Herzen heraus und er starb sofort.

Der Verehrte Mevlana wurde von dem Scheich-ül Islam Üsameddin aus Semerkant beschuldigt. Die Beschuldigung kam durch die Söhne des Mevlana. Die Söhne wurden durch Vorführungen der Dämonen sehr bekannt. Sie hatten Kontakt zu dem Harem des Herrschers. Einige böswillige Menschen verbreiteten die üble Nachrede, dass die Söhne des Mevlana in die Frauen des Harems verliebt wären. Das hörte auch der Herrscher Mirza Uluğ Bey. Der Scheich-ül İslam wiegelte die üble Nachrede weiter auf. Die Söhne des Verehrten Mevlana ergriffen die Flucht. Die Beschuldigungen lasteten auf den Schultern des Mevlana.

Der Herrscher Mirza Uluğ Bey fühlte sich gekränkt und wurde zornig. Er ließ den Verehrten Mevlana zu sich rufen. Der Verehrte Heilige wurde ohne Kopfbedeckung auf das Pferd gesetzt und zu den Weinbergen gebracht, wo der Herrscher auf ihn wartete. Während Mevlana seinen Kopf senkte und in sich gekehrt da saß, kam der Mirza zu ihm. Mevlana stand nicht auf und machte ihm auch keine Komplimente. Daraufhin beschuldigte und beleidigte Mirza den Verehrten Mevlana. Der Verehrte Mevlana antwortete:

- Es gibt nur einen Satz gegen eure Beschimpfungen und Beleidigungen. Ich sage es: Ich bin ein Muslim, wenn sie es glauben, ist das schön. Wenn sie es jedoch nicht glauben, befehlen Sie das, was sie sich vorstellen.

Nach der Bemerkung des Verehrten Hodscha Ubeydullah erlebte Mirza Uluğ Bey nach dieser Unverschämtheit viele Schicksalsschläge. Am Ende wurde er von seinem eigenen Sohn Abdullatif umgebracht.

Der Verehrte Mevlana Nizameddin Hamuş besaß eine unglaubliche seelische Kraft.

Eines Tages sagte man ihm, das Jemand sehr bösartig sei. Er war deswegen schmerzerfüllt. Er stand auf und kratzte eine Linie an die Wand. Dieser Jemand starb in diesem Moment.

Mevlana Sadeddin Kaşgari:

- Eines Tages waren wir vor dem Audienzort des Mevlana Nizameddin. Ein geehrter Anhänger behauptete von einer Person, die im Studium war, dass sie schlechte Dinge über Mevlana erzählt hätte. Er beharrte auf der Bösartigkeit dieser Person. Der Verehrte Mevlana wurde wieder einmal schmerzerfüllt. In diesem Moment sah man die Person, die im Studium war. Der Kläger zeigte auf diese Person mit dem Finger und sagte: „Das ist sie, die bösartige Person!“ Diese Person ging an dem Verehrten Mevlana anstandslos und unachtsam vorbei. Der Verehrte Mevlana wurde zornig. Er nahm ein Hälmchen und zeichnete ein Grab an die Wand. In diesem Moment fiel die bösartige Person um. Als man zu ihr ging, stellte man fest, dass sie bereits tot war.

Der Verehrte Mevlana nahm die rituelle Waschung an einer Wasserquelle vor, aus der mehrere Bewässerungsgräben in die Acker flossen. Jemand stoppte das Wasser an einem dieser Bewässerungsgräben und leitete das Wasser um. Der Verehrte Mevlana ahnte davon nichts. Der Inhaber des Ackers kam mit einer großen Wut und sah, wie der Mevlana die rituelle Waschung vollzog. Der Wütende nahm an, dass Mevlana das Wasser gestoppt hätte. Ohne ihn zu warnen, schubste er Mevlana ins Wasser. Als der Kopf des Mevlana das Wasser berührte, starb dieser Mann auf der Stelle.

Ein Anhänger des Verehrten Mevlana sagte ihm: „Ich möchte für sie einen Weinberg anlegen.“ Später kam er zu Mevlana und bat ihn, sich den Weinberg anzuschauen. Sie gingen gemeinsam zum Weinberg. Dieser bestand aus zwei Teilen. Ein Teil gehörte dem Mevlana, der andere dem Anhänger. Der Verehrte Mevlana sah sich den Weinberg an. Sein Teil war verwahrlost, der Teil des Anhängers dagegen äußerst gut gepflegt. Eine unbeabsichtigte Stimme kam aus ihm... „Während der Besitzer des Weinberges die Bewässerungsgräben kontrolliert, bleibt er auf den Füßen. Sobald er jedoch bei dem Mevlana ankommt, fällt er um und stirbt.“

Die Auslegung des Autors:

- Allahs Freunde haben zwei verschiedene Zustände. In einem spielt der Wille eine Rolle, bei dem anderen geschieht alles ohne Willen. Den ersten kann man in Frage stellen, den zweiten jedoch nicht, da man damit nichts zu tun hat. Seinetwegen geschehen Sachen, aber man selbst weiß nichts davon.

‚Hacer-i Esved‘ (ein schwarzer Stein innerhalb der Kaabe) hat mit den Sünden nichts zu tun. Aber man benutzt diesen Stein als Sündenaufnehmer. Aber der Stein selbst als Nefs hat keinen Anteil an den Sünden. Die Sure ‚Kehf‘ im Koran erzählt eine Geschichte zwischen Moses und HIZIR. Jemand zieht sein Nefs dem Nefs eines anderen vor. Das wäre keine feine Art. Aber deswegen verdient dieser Jemand weder Zorn, noch eine Bestrafung. Die Stimme, die aus der inneren Geistlichkeit kam, gehörte ihm nicht. Solche leichten Fehler verdienen auf keinen Fall die Todesstrafe. Eine berühmte Geschichte, in der der Verehrte Ahmed Cami so eine Stimme hörte, ist die gleiche geistliche Stimme.

Die Geschichte:

- Ein turkmenischer Herr, seine Frau und deren Kind kamen vor den Audienzort des Verehrten Scheich-ül İslam Ahmed Cami. Das hübsche Kind war auf beiden Augen blind.

Der turkmenische Herr und seine Frau litten sehr. Sie hielten die Hände des Kindes und näherten sich flehend dem Ahmed Cami: „Das ist unser einziger Sohn. Ihm fehlt nur das Augenlicht, sonst gar nichts. Wir sind für die Heilung des Kindes überall gewesen. Die Ärzte, die Heiligen und die heiligen Grabstätten suchten wir auf und haben für die Heilung unseres Kindes gebettelt. Es hat alles nichts genützt. Allah hat uns mit vielen Reichtümern beschenkt. Wir würden alles ausgeben. Wir haben gehört, wenn Sie etwas von Allah verlangen, würde Allah sie nicht zurückweisen. Wenn sie einen Blick auf unseren Sohn werfen, bekommt er sein Augenlicht. Das, was wir besitzen, opfern wir für ihn. Wenn Sie unseren Wunsch nicht erfüllen, werden wir uns zu Grunde richten. Weisen sie uns nicht mit leeren Händen zurück.“ Sie weinten bitterlich.

Dieser Wunsch, der eigentlich ein großes Wunder war, ließ den Scheich zusammenzucken. Er fand diese Forderung anstandslos und schrie: „Was für eine merkwürdige Forderung! Das Augenlicht zu schenken, dieses Wunder gehört dem Propheten Jesus an. Wer ist denn wohl dieser Ahmed, dass Ihr von ihm so etwas verlangt?“

Er drehte sich um und ging langsam weg. Daraufhin weinte die turkmenische Familie schluchzend und wälzte sich auf dem Boden. In diesem Moment kam eine Stimme aus dem Inneren des Ahmed Cami: „Wir machen es! Nicht du.“ Diese Stimme hallte in seiner Seele so laut, dass die Anwesenden der Gesellschaft mithörten. Der Scheich drehte sich um und legte seine Daumen auf die Augen des Jungen: „Mit Erlaubnis von Allah! Mach deine Augen auf und sehe!..“ Die Augen des Jungen öffneten sich und er konnte wieder sehen.

Man hat den Scheich gefragt:

- Zuerst haben sie gesagt „Wer ist denn wohl dieser Ahmed, dass ihr so etwas von ihm verlangt?“ Später sagten sie: „Wir machen es.“ Wie können sie diese beiden Sätze vereinbaren?“

Er antwortete:

- Der erste Satz war von Ahmed und war richtig. Ahmed selbst ist nicht im Stande, es zu tun. Der zweite Satz ist der in mein Geheimnis eingeimpfte Sinn außerhalb meines Willens: „Erweckt Jesus die Toten? Heilt Jesus die Blinden und Stummen? Wir machen es!“ Man sagte mir noch: „Geh zurück! Wir haben dich als Grund genommen, um den blinden Jungen zu heilen.“ Die Bedeutung dieser Worte saß in meinem Herzen, so voll, dass sie durch meine Worte heraus sprudelten. Die Worte und die Tat waren von Allah, doch man sah Ahmeds Hand und Ahmeds Atem.

Der Verehrte Hodscha Alaeddin Attar und der Verehrte Mevlana Nizameddin führten öfter Gespräche. Einige Petzer erzählten dem Hodscha, dass Mevlana sich als Scheich und als eine Größe repräsentieren würde. Die Petzer widerholten dieses Gerede so oft, dass die Sympathie des Hodschas zu Mevlana beeinträchtigt wurde. Als die Petzer dieses Gerede weiterhin verbreiteten, ließ der Verehrte Alaeddin Attar den Mevlana Nizameddin zu sich rufen. Der Hodscha wollte dem Mevlana die Befugnismacht nehmen. Der Verehrte Hodscha lud Mevlana nach Çiğaniyan ein. Der Mevlana beugte sich diesem Befehl und machte sich sofort auf den Weg nach Çiğaniyan. Der Verehrte Seyyid Şerif begleitete ihn. Der Mevlana saß auf einem Esel und Seyyid Şerif auf einem Maultier. Auf dem Weg bekam das Maultier Bauchschmerzen. Das Tier konnte keinen Schritt weiter gehen und brach zusammen. Mevlana ließ den Seyyid auf seinen Esel aufsteigen und er selbst ließ das Maultier aufstehen und ritt auf diesem weiter. Eine erstaunliche Sache. Das Maultier lief so, als wäre nichts passiert. Der Seyyid bewunderte Mevlana und dessen Tat. Aus seiner Bewunderung schenkte er sein Maultier dem Mevlana. Sie kamen in Çiğaniyan an – Mevlana auf dem Maultier und Seyyid auf dem Esel. Einige Anhänger des Alaeddin Attar sahen, wie die beiden ankamen und erzählten es dem Hodscha einseitig und abwertend:

- Sehen Sie! Er selbst sitzt auf einem Maultier, während der Seyyid Şerif einen Esel reitet. Der Mevlana ist hochmütig und prahlerisch. Das ist der Beweis, dass er sich als Scheich und als Größe ansieht.

Diese Worte kränkten den Verehrten Hodscha...

Der Verehrte Mevlana kam in die Gesellschaft des Verehrten Hodschas und setzte sich mit großer Achtung und Bescheidenheit hin. Die Anwesenden murmelten unter sich:

- Es ist der Tag, an dem der Verehrte Hodscha mit Hilfe seiner Befugnismacht den ganzen Segen, den er dem Mevlana zukommen ließ, zurücknehmen wird.

An diesem Tag war es sehr heiß. Die Gespräche wurden immer länger. Als die Sonne senkrecht am Himmel stand, erstickten die Menschen beinahe und verließen die Gesellschaft. Der Verehrte Hodscha und der Verehrte Mevlana blieben allein und saßen sich gegenüber. Die Beiden blieben lange in sich gekehrt sitzen.

Der Verehrte Mevlana erzählte:

- Als ich in mich gekehrt war, sah ich mich als eine Taube. Der Verehrte Hodscha war wie ein Falke und verfolgte mich. Wohin auch immer ich mich drehte - er kam hinter mir her und ließ nicht von mir ab. Ich sah ein, dass ich nicht weiter weglaufen konnte und suchte Zuflucht bei der Seele von Allahs Propheten und bat um Hilfe. Die Wahrheit Muhammeds zeigte sich wie ein Zufluchtsort und nahm mich an. Ich verlor mich im heiligen Licht des Propheten Allahs. Als der Verehrte Hodscha diesen Punkt erreichte, blieb er stehen. Er hatte keine Kraft mehr, um seine Befugnismacht einzusetzen. Es sprach eine Stimme aus der Seele von Allahs Propheten. „Nizameddin gehört uns!...Keiner darf ihn anfassen.“ In diesen Minuten erhob sich der Verehrte Hodscha Alaeddin Attar und verließ entschlossen den Audienzort. Wegen dieser Anstrengung blieb er ein paar Tage krank. Keiner wusste den Grund seiner Krankheit.

Der Verehrte Hodscha ging die Grabstätte des Verehrten Mehmed Ali Hekim Termezi besuchen. Der Weg war ziemlich weit. Er befahl dem Mevlana, ihn zu begleiten. Er stieg auf ein Pferd auf und der Mevlana folgte dem Verehrten Hodscha zu Fuß, und dass, obwohl er alt und schmächtig war. Sie kamen bei der Grabstätte an. Als der Verehrte Hodscha direkt an dem Grab stand, stellte er fest, dass die Seele des Verehrten Hekim Termezi nicht da war. Das Grab war leer. Es wurde bald klar, dass die Seele des Verehrten Hekim Termezi das Grab verlassen hatte, um den Verehrten Mevlana zu empfangen. Dadurch war der Verehrte Hodscha Alaeddin von der Größe des Verehrten Mevlana überzeugt und zeigte dem Verehrten Mevlana mehr Achtung und Liebenswürdigkeit.

Der Verehrte Hodscha sagte:

- Allahs Gnade ist für jeden eigentümlich.

Die negativen Gedanken und die Besorgnisse im Herzen des Verehrten Hodscha über den Verehrten Mevlana waren verschwunden.

Der Verehrte Hodscha Ubeydullah:

- Der Verehrte Mevlana kam in die Stadt Şaş und wurde unser Gast. Wir haben uns viel Zeit für seine Dienste und seine Sohbets genommen. Eines Tages schenkte ein herzlicher Freund dem Verehrten Mevlana ein paar gegerbte Lammfelle. Ich nahm mir vor, aus diesen Fellen einen Mantel für den Verehrten Mevlana nähen zu lassen. Ich brachte die Felle zu einem Pelzgeschäft und zeigte sie dem Kürschner. Er sagte, dass für den Kragen noch mehr Felle benötigt werden würden. Ich versuchte, ein weiteres Fell zu besorgen. Während ich nach dem Fell suchte, erzählte dieser herzliche Freund scherzhaft dem Verehrten Mevlana: „Der Hodscha vernachlässigt es, den Mantel nähen zu lassen.“ Der Mevlana fühlte sich durch diese Worte gekränkt und sagte: „Die Vernachlässigung bringt dich vom Weg ab. Er erzählte die Geschichte des Scheich-ül İslam Üsameddin (oben erwähnt; als er krank war, nahm Mevlana ihn in seine Seele und rettete ihn. Danach ließ er ihn aus seiner Seele heraus und er starb.) Nachdem er diese Geschichte in der Gesellschaft, in der ich auch anwesend war, erzählt hatte, sagte er zu mir: „Sie sind draußen, was ihr Verhältnis betrifft.“ In diesem Moment fühlte ich mich so schwer, dass ich mich nicht mehr bewegen konnte. Mit großer Anstrengung stand ich auf. Übrigens war ich nicht einmal Mürid des Verehrten Mevlana. Ich ging zu der Grabstätte der großen Heiligen. Ich erzählte ihnen über meinen Zustand und meine Geistlichkeit und bat sie um ihre Hilfe. Ich kehrte in mich und wandte mich ihnen zu. Mir wurde klar, dass die Heiligen unter sich auf geistlicher und weltlicher Ebene Kontakt hatten. Ich richtete mein Rabıta an einen Heiligen. Er war der Großvater des Mevlana mütterlicherseits und hatte auf geistlicher Ebene Kontakt zu anderen Heiligen. Ich bekam ein Zeichen, dass die Last auf Mevlana übertragen wurde. In diesem Moment spürte ich, wie meine Last abfiel. Ich kam zurück zu Diensten des Mevlanas. Ich stellte mit Staunen fest, dass der Mevlana fröhlich und gelassen seine Gespräche führte. Ich sah ihm keine Spur seiner Last an. Ich hatte doch ein Zeichen, wie konnte es da möglich sein, dass er gemütlich Gespräche führte? Ich war überrascht. Plötzlich passierte etwas...Der Verehrte Mevlana schrie die Anwesenden der Gesellschaft an: „Steht auf, steht auf! Sie haben mir eine Last aufgetragen!“ Der Verehrte Mevlana wurde dadurch krank und lag im Bett. Durch diese Krankheit starb er.

Der Verehrte Mevlana Nizameddin weinte während seiner Krankheit und erzählte:

- Der Hodscha traf mich in meinem hohen Alter. Er nahm all meinen Ertrag mit. Ich war bankrott. In meiner Jugend konnte der Verehrte Hodscha Alaeddin in seiner Reifezeit mich nicht durch seine Befugnismacht in seinen Bann ziehen.

Der Verehrte Hodscha Ubeydullah:

- Einigen Heiligen wurde solche Macht gegeben, dass sie alles erschaffen könnten, was sie sich wünschten. Der Unterschied zwischen dem Erschaffen Allahs und dem der Heiligen ist, dass das Erschaffene der Heiligen bis in die Ewigkeit bleibt. Der Heilige beweist, dass Erschaffenes in der Ideenwelt und in der Welt der Zeugenschaft bleibt. Über die Auslegung dieser Worte sagte der Verehrte Mevlana Radiyyüddin Abdulgaffur: „Der Heilige selbst braucht das Gefühl und die liebenswürdige Überzeugung nicht, um persönlich weiterzukommen“ Das Dasein der Zeugenschaft in der Ewigkeit des äußerlichen Daseins, in der Welt der Ideen, in der Idee des Heiligen als Gestalt genügt in der Welt der Zeugenschaft. Wenn die Zeugenschaft exisitiert, existiert das Bestehende in der Welt der Zeugenschaft auch ewig. Wenn diese Liebenswürdigkeit aufhört, mischt sie sich in die bestehende Welt.

VERMERK: Die Worte, wie ‚Das Erschaffene von Heiligen‘, die Handlung ‚Der Heilige erschafft‘ passen nicht zu der Auslegung, nicht zum Schariaverständis, nicht zu dem menschlichen Verstand und nicht zu der Annahme. Die Weisheit dieser Worte übergeben wir an Allah. Diese Worte nehmen wir weder an, noch leugnen wir sie. Wir entfernen uns davon weit weg.

Der Autor von ‚Rinnsal‘ legte das so aus:

- Was der Verehrte Nizameddin Hamuş über Üsameddin sagte, „Ich machte ihn mir zu eigen, er fand das Leben. Ich ließ ihn los, er starb“ bedeutet, wenn der Bewerber seine Reise zu Allah beendet, kommt er auf die Stufe ‘Summe der Summen’ (Cem-ül Cem). Dort trifft er die Erscheinung ‘Allah an sich’. Er sieht sich auf alle Geschöpfe verteilt. In jeder Handlung sieht er sich als Maßnahmenergreifender und er stellt fest, dass alle Gegenstände seine Glieder sind. Der Heilige sieht die Gegenstände zu sich so nah, nichts anderes ist ihm näher. Er sieht ‘Allah an sich’ und sein Dasein an sich, die Eigenschaften Allahs und die Eigenschaften seines Daseins und die Handlungen Allahs und die Handlungen seines Daseins, weil er im Meer des Tevhid ertrunken ist. Für einen Menschen gibt es keine höhere Stufe als ‘Tevhid’ und die ‘Vereinigung mit Allah’. Das heißt aber nicht, dass das Geschöpf persönlich Schöpfer wird und das Erschaffene neben dem Ewigbestehenden ist oder das Erschaffene das Ewige einschließt.

Ein Doppelvers:

Einschließen und Vereinen sind unmöglich
Aber diese Vermutung ist Wegweiser.

Eine von dieser Erscheinung betroffene reife Person ist mit allen Gegenständen zusammen. Seine Vereinigung mit den Gegenständen ist unübertrefflicher als seine Trennung. Er ist nicht mehr der Gefangene der Außenwelt. Er kommt aus der Gefangenschaft der Materie heraus. Seine eigene Bestimmung und die Bestimmung anderer kommen zusammen. Wohin er sich auch wendet, geschieht es nach seinem eigenen Willen. Ein Teil der Heiligen ist in der Lage, gleichzeitig an verschiedenen Orten zu sein. Einige Heilige haben die Gemütsart von Jesus, dass sie die Toten durch ihr Lebenselexier wieder zum Leben erwecken. Kurz gesagt, sie sind Gärtner im Garten Allahs. Der Baum, welcher vertrocknet und unfruchtbar ist, wird durch das Erz des Gärtners veredelt, zum Leben erweckt und fruchtbar gemacht. Sie erwecken die Toten zum Leben durch das Lebenselexier des eigenen Lebens. Die Worte des Verehrten Nizameddin ‚Ich machte ihn mir zueigen‘ und die Worte des Verehrten Hodscha Ubeydullah ‚das Geschöpf des Heiligen‘ sollte man im oben genannten Sinne verstehen. Anstandshalber sollte man die Worte wie ‚Geschöpfe des Heiligen‘ nicht benutzen. Man sollte stetig die Worte ‚Geschöpfe Allahs‘ benutzen. Ansonsten bekommen die Menschen Verständnisschwierigkeiten. Allah ist der absolute Schöpfer. Durch Allahs Gnade bekommt der Heilige die Erscheinungen des Schöpfers zu sehen. Deswegen ist der Heilige nicht der absolute Schöpfer. Allah ist der absolute Geber. Allah gibt den Menschen die Möglichkeit, dass sie ihr tägliches Brot und andere Gaben selbst besorgen. Deswegen wird der Mensch nicht Schöpfer bzw. absoluter Geber. All die erzählten Verhältnisse sind metaphorisch und bildlich gemeint. Sie sind nicht ursprünglich und original.

Man soll wissen, dass die Begriffe ‚Verhältnis‘ (Nisbet) und ‚Last‘ (Bar) auf dem Weg des ‚Hadschegans‘ oft benutzt werden. Das ‚Verhältnis‘ bedeutet, wie vorher erwähnt, das Interesse und der Zustand eines Mürids. Der Begriff ‚Bar‘ bedeutet Last. Man wünscht sich von der Last und deren Sachverhalt fernzubleiben. Man sagt: „Jemand braucht Last“ oder „Jemand trägt unsere Last“. Der Reisende dieses Weges spürt diese Last. Wenn er Jemanden trifft, der eine zuwiderlaufende Gemütsart zu seiner eigenen besitzt, wird er von seinem Verhältnis beeinflusst. Auch wenn der Reisende fromm, weise und fest auf diesem Weg ist. Das Verhältnis der Heiligen dieses Ordens ist feinfühlig, gnädig und schön, besser als andere Verhältnisse. Aus diesem Grund sind die anderen Verhältnisse eine Last für die Reisenden dieses Ordens. Man meint mit dem Begriff ‚Last‘ auch die Krankheiten. Manchmal sagt man auch ‚Jemand hat die Last eines anderen übernommen‘ oder ‚Jemand hat seine Last einem anderen auferlegt‘. In der ersten Aussage ist die Krankheit oder das Problem aufgehoben. In der zweiten Aussage kommen die Krankheit oder die Probleme. Die Fähigkeit, die Last abzunehmen oder aufzuerlegen, gehört den Anhängern des ‚Hadscheganweges‘.

Der Autor von ‚Rinnsal‘ sagte:

- Mein Vater erzählte mir: „Du bist im Jahre 867 n.H., am 27. Tag im Monat Cemaziyelevvel , Freitagnacht geboren. Freitagmorgen kam ein hoher Anhänger des Hodscha Muhammed Parisa auf der Pilgerfahrt nach Mekka an unserer Stadt vorbei und wurde für ein paar Tage unserer Gast. An diesem Freitagmorgen habe ich dich genommen und zu diesem Heiligen gebracht. Er nahm dich auf seinen Schoß und sprach in dein rechtes Ohr den Gebetsruf und in dein linkes Ohr den Namazruf (Kamet). Er küsste dich auf die Stirn und sagte: „Dieses Kind ist einer von uns“. Drei Tage später hattest du eine Krankheit. Es war eine schlimme Krankheit. Ich hatte Angst, dass dir etwas Schlimmes passieren könnte. Als sich die Krankheit verschlimmerte, habe ich dich zu diesem Heiligen gebracht. Ich erzählte von deiner Krankheit. Er sagte: „Hab keine Angst.“ Er nahm dich und streichelte dich von Kopf bis Fuß. Er sagte: „Er muss noch viele Aufgaben erledigen! Bleiben sie gelassen“ Danach warst du wieder gesund. Es gab keine Spur mehr von deiner Krankheit. Als unserer Hausarzt und die Nachbarn hörten, dass du durch diesen Heiligen genesen bist, hatten sie großes Interesse am Sohbet und Segen dieses Heiligen.

Eines Tages fragte mich dieser Heilige nach einem Jungen, der aus gutem Haus kam. Dieser Junge kam öfter zu mir. In den letzten Tagen sah ich ihn aber nicht „Was ist der Grund, dass er nicht kommt?“ Ich habe erzählt, dass dieser Junge seit einer Woche Zahnschmerzen hat. Er äußerte den Wunsch, diesen Jungen zu besuchen. Wir gingen zusammen zum Haus des Jungen. Das Gesicht des Jungen war geschwollen und sein Zahn war entzündet und eitrig. Er lag mit Fieber im Bett und stöhnte vor Schmerzen. Wir fragten ihn nach seinem Befinden. Der Heilige war eine Zeitlang still und nachdenklich. Wir gingen davon aus, dass der Heilige sich der Krankheit des Jungen zugewandt hatte. Eine Stunde später hob der Junge seinen Kopf und seine Schmerzen waren vorbei. Dafür hatte der Heilige dicke Backen. Der Heilige stand mit Fieber und Zahnschmerzen auf. Die Schwellung des Jungen ging zurück und die Schmerzen hörten auf. Der Junge begleitete den Heiligen bis zur Tür. Der Heilige hatte zwei Wochen lang Zahschmerzen“.

Der Verehrte Hodscha Ubeydullah:

- „Die Großen des ‚Hadscheganweges‘ übernehmen die Last der Menschen.“ Diese Worte offenbaren sich in zwei Formen. Das eine ist die Fürbitte, das andere ist, dass man das Übel auf sich nimmt. Für die Fürbitte nimmt man zuerst die rituelle Waschung vor und verrichtet Namaz. Anschließend bittet und fleht man Allah an, um sein Übel loszuwerden. In der zweiten Form nimmt man die rituelle Waschung vor und verrichtet Namaz. Man befällt das Übel und nimmt den Platz des Betroffenen ein. Dann bittet und fleht man für die Rettung vor dem Übel. Man verbindet die Überlegung und den Willen mit dem Wunsch so sehr, dass der Betroffene von diesem Übel ganz befreit wird. Es ist ein schönes Gefühl, wenn man einem lieben Freund bei seiner Krakheit helfen kann. Es gibt zwei Arten von Hilfe. Bei einer wendet man sich wohlwollend dem Betroffenen zu bis das Übel vorbei ist und bei der anderen gibt man dem Betroffenen seelische Kraft, um seine Moral hochzuhalten.